Webinar

«Early management of SHPT with newly available extended-release calcifediol», Dr. Hahn

Abstract

«Der Sekundäre Hyperparathyreoidismus (SHPT) tritt bei chronischer Niereninsuffizienz schon früh auf». Darauf verwies
Dr. Kai Hahn (Bülach, ZH) in einem von der Schweizerischen Gesellschaft für Nephrologie geförderten Online-Seminar.
Der folgende Abstract fasst das Webinar über die Behandlung dieser Erkrankung zusammen und stellt eine neue Behandlungsoption vor, die seit dem 1. März 2022 in der Schweiz zur Verfügung steht: Extended-release Calcifediol (ERC), Rayaldee®.

 

Zu Beginn seiner Präsentation mit dem Titel «Early management of SHPT with newly available extended-release calcifediol» erinnerte Dr. Hahn daran, dass Veränderungen des Kalzium-Phosphat-Haushalts, des Fibroblasten-Wachstumsfaktors 23 (FGF23), des Parathormons (PTH) und der Vitamin D-Spiegel (25(OH)D) im Verlauf einer chronischen Niereninsuffizienz (CKD) schon früh auftreten.

 

Diese Veränderungen können schwerwiegende Komplikationen wie eine erhöhte Inzidenz von Knochenbrüchen bedingen und steigern das Risiko von Gefässverkalkungen erheblich. Die Entwicklung eines SHPT korreliert mit erhöhter Morbidität und Mortalität.

 

Auch ein Mangel an 25(OH)D ist ein eigenständiger Prädiktor für das Fortschreiten der CKD und die Mortalität von Patienten der Niereninsuffizienz Stadien 2 bis 5. Rezente Studienergebnisse deuten darauf hin, dass 25(OH)D-Spiegel um 50ng/ml für das Management eines sekundären Hyperparathyreoidismus bei Patienten mit CKD1 erforderlich sind.1  Dieser Wert ist bis zu doppelt so hoch wie der aktuell für die Allgemeinbevölkerung empfohlene Wert.

 

Die Behandlung mit diätetischem Vitamin D (Cholecalciferol, Ergocalciferol) erweist sich als nicht ausreichend wirksam, um das PTH bei CKD-Patienten mit SHPT zuverlässig und dauerhaft zu senken. 2

Aktives Vitamin D oder Vitamin-D-Analoga wirken sich zwar auf das PTH aus, erhöhen jedoch in erheblichem Masse die Gefahr, dass die Patienten eine Hyperkalzämie und Hyperphosphatämie entwickeln, sodass sie in frühen Stadien der CKD von den Guidelines nicht empfohlen werden. 3

 

Rayaldee® erhöht 25(OH)D Schritt für Schritt auf das für eine dauerhafte Kontrolle des Serum-PTH erforderliche Level, verändert dabei das Serumkalzium und -phosphat nur minimal4  und verhindert die Stimulation des Vitamin D Katabolismus.  


Wenn Sie mehr über ERC einschliesslich Indikation, Schlüsselergebnisse und Sicherheitsprofil erfahren möchten, hören Sie
Dr. Hahns Präsentation. Klicken Sie dazu auf folgenden Link: Online-Seminar anschauen

1. Ennis JL u.a. Currents recommended 25-hydroxyvitamin D targets for chronic kidney disease management may be too low. J Nephrol 2016:29(1):63-70.

2. Bover J u.a. Impact of nutritional vitamin D supplementation on parathyroid hormone and 25-hydroxyvitamin D levels in non-dialysis chronic kidney disease: a meta-analysis. Clin Kidney J 2021.

3. KDIGO 2017 Int Suppl Clinical Practice Guideline Update for the Diagnosis, Evaluation, Prevention, and Treatment of Chronic Kidney Disease-Mineral and Bone Disorder (CKD-MBD). 2017;7:1–59.

4. Fachinformation Rayaldee®, www.swissmedicinfo.ch

Kurzfachinformation

Rayaldee®. Z: Calcifediol als Calcifediol-Monohydrat. I: Behandlung von sekundärem Hyperparathyreoidismus (SHPT) bei Erwachsenen mit chronischer Niereninsuffizienz (CKD) im Stadium 3 oder 4 und 25-Hydroxyvitamin-D-Serumwerten <30 ng/ml. D: Rayaldee® wird einmal täglich mit einer Anfangsdosis von 30 µg vor dem Schlafengehen eingenommen. Nach ungefähr 3 Monaten sollte die Dosis auf 60 µg erhöht werden, wenn das intakte Parathormon (PTH) über dem gewünschten therapeutischen Bereich bleibt. KI: Überempfindlichkeit gegenüber dem Wirkstoff oder einem der Hilfsstoffe. VM: Während der Behandlung kann es zu einer Hyperkalzämie kommen. Hyperkalzämie kann durch die gleichzeitige Verabreichung von hohen Dosen kalziumhaltiger Präparate, Thiaziddiuretika oder anderen Vitamin-D-Präparaten verschlimmert werden. Patienten mit einer Vorgeschichte von Hyperkalzämie sollten während der Therapie noch häufiger auf eine mögliche Hyperkalzämie kontrolliert werden. Patienten sollten über die Symptome von erhöhtem Serumkalzium aufgeklärt werden. Eine erhöhte Phosphataufnahme in Verbindung mit der Einnahme von Vitamin-D-Präparaten kann zu Hyperphosphatämie führen. Patienten mit einer Vorgeschichte von Hyperphosphatämie sollten während der Therapie noch häufiger auf eine mögliche Hyperphosphatämie kontrolliert werden. Adynamische Osteopathie mit daraus resultierender erhöhter Gefahr von Frakturen kann sich entwickeln, wenn die Konzentrationen des intakten PTH über längere Zeit übermässig unterdrückt werden. Die Konzentrationen des intakten PTH sollten kontrolliert und die Rayaldee®-Dosis ggf. angepasst werden. S/S: Rayaldee® darf während der Schwangerschaft nicht angewendet werden und bei stillenden Müttern ist Vorsicht geboten. UAW: Häufig: erhöhtes Phosphat im Blut, Hyperkalzämie, Verstopfung, Übelkeit, Diarrhö. Gelegentlich: verminderter Appetit, Schwindelgefühl, Kopfschmerzen, Abdominalschmerzen, Mundtrockenheit, Erbrechen und Asthenie.  IA: Es wurden keine spezifischen Studien mit Rayaldee® zur Erfassung von möglichen Interaktionen durchgeführt. Bei folgenden Begleittherapien müssen die Serumwerte von 25-Hydroxyvitamin-D, intaktem PTH und/oder Kalzium überwacht und ggf. die Rayaldee®-Dosis angepasst werden: Cytochrom-P450-Hemmer, wie z.B. Ketoconazol, Atazanavir, Clarithromycin, Indinavir, Itraconazol, Nefazodon, Nelfinavir, Ritonavir, Saquinavir, Telithromycin oder Voriconazol, können am Vitamin-D-Stoffwechsel beteiligte Enzyme (CYP24A1 und CYP27B1) hemmen. Thiaziddiuretika senken die Ausscheidung von Kalzium über den Urin und können das Risiko einer Hyperkalzämie erhöhen. Die gleichzeitige Verabreichung von Thiaziddiuretika und Rayaldee® kann Hyperkalzämie verursachen. Hyperkalzämie kann während der Behandlung mit Rayaldee® auftreten, wodurch das Risiko einer Digitalis-Toxizität erhöht wird (Risiko von Arrhythmien). Cholestyramin vermindert die Aufnahme fettlöslicher Vitamine im Darm und kann die Aufnahme von Calcifediol beeinträchtigen. Phenobarbital oder andere Antiepileptika bzw. andere Präparate, die die mikrosomale Hydroxylierung stimulieren (CYP24A1 und CYP27B1 Induktoren), senken die Halbwertszeit von Calcifediol. P: Flasche mit 30 Weichkapseln retardiert zu 30 µg. Liste B. Detaillierte Informationen: www.swissmedicinfo.ch. Zulassungsinhaberin: Vifor Fresenius Medical Care Renal Pharma Ltd., CH-9001 St. Gallen. Vertrieb: Vifor Pharma Switzerland AG, CH-1752 Villars-sur-Glâne. Stand: Januar 2022.